Sammlung

Tuch und Technik im Kontext der Stadtgeschichte

Museumskonzept

Seit seiner Eröffnung 2007 sammelt das Museum vornehmlich Objekte, die das Leben und Arbeiten der Menschen in Neumünster dokumentieren.

Spinnwirtel
Spindel
Kleine Brautlade

Das Neumünsteraner Museum hat eine wechselvolle Geschichte, in der sehr unterschiedliche Schwerpunkte im Bereich der Sammlungstätigkeit gesetzt wurden.

Aus der ersten Sammlung des 1914 gegründeten Stadtmuseums stammen unter anderem Zunfthumpen und Zunftladen, Gesangbücher mit kunstvollen Silberschließen, einige Möbelstücke und Fayencen sowie Kuriosa wie der Wetterhahn des alten Klosters.

Der vor- und frühzeitlichen Webkunst im skandinavischen Raum galt das Interesse von Dr. Karl Schlabow, der ab 1926 die Leitung des Stadtmuseums übernahm. Er rekonstruierte aus Moorfunden die Webtechniken und Schnitte bronze- und eisenzeitlicher Kleidung, webte die Stoffe auf nachgebauten Webstühlen nach und trug so maßgeblich zur Forschung bei.

Die Rückbesinnung auf germanische Traditionen Schlabows deckte sich mit der völkischen Ideologie der Nationalsozialisten. In Neumünster wurde 1938 ein „Museum Germanischer Trachten“ eröffnet. Bombenangriffe zerstörten 1944 das Museum mit den Exponaten fast vollständig. Die Exponate wurden zum Teil ausgelagert.

Die Entwicklung der Webtechnik in Mittelalter und früher Neuzeit nahm im Museum nach 1945 einen breiten Raum ein. Erst in dieser Zeit wurde das Museum zu einem „Textilmuseum“, verstanden als Museum der handwerklichen Tuchherstellung. Unter Direktor Klaus Tidow blieb die Textilarchäologie bis 2002 ein Forschungsschwerpunkt.

Ein Industriemuseum sollte das Stadtmuseum von Neumünster seit 1927 werden, doch erst in den 1980er Jahren, als die Textilindustrie in Neumünster schon fast nicht mehr produzierte, begann der Aufbau einer Maschinensammlung durch den Förderverein des Museums.

Weiterführende Informationen zu den Objekten der Museumssammlung finden Sie in der Datenbank DigiCult auf www.museen-sh.de.